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KI-Chatbots vs. Suchmaschinen

hanseranking GmbH
Aktualisiert: 24.06.2025
hanseranking GmbH
Aktualisiert: 24.06.2025

Was sind die Zahlen im Traffic-Wettkampf zwischen Suchmaschinen und KI, die jeder SEO kennen muss? Stell dir vor, du sitzt in einem Meeting und dein Chef fragt: „Sollten wir uns wegen ChatGPT Sorgen um unseren Google-Traffic machen?“ Die meisten würden mit den nackten Zahlen antworten: Google dominiert mit 84 Milliarden monatlichen Besuchen. ChatGPT kratzt bei 5,14 Milliarden. Fall erledigt, oder? Nicht so schnell. Denn diese Zahlen erzählen nur die halbe Geschichte – und die andere Hälfte sollte dich aufhorchen lassen.

Die Fakten: Wer steht wo im Traffic-Krieg?

Lass uns zuerst die harten Daten auf den Tisch legen. Hier ist der aktuelle Stand der größten Kontrahenten in der Schlacht zwischen Suchmaschinen und KI-Chatbots mit Stand Juni 2025 am weltweiten Suchmarktanteil:

Plattform Traffic pro Monat gerundet Wachstum YoY (Year on year) gerundet Marktanteil am Suchvolumen gerundet
Google 84 Milliarden +2 bis 4 % 89,6 %
ChatGPT 5,14 Milliarden +182 % 1 %
Yahoo! 3,5 Milliarden -22,5 % 1,33 %
Yandex 2,8 Milliarden +32,6 % 2,5 %
Baidu 2,2 Milliarden -13,7 % 0,7 %
Naver 1,6 Milliarden +34,3 % 0,3 %
Bing 1,4 Milliarden +3 % 4 %
DuckDuckGo 0,714 Milliarden -8,8 % 0,8 %
DeepSeek 0,278 Milliarden (neu)  5 %
Grok 0,16 Milliarden +353,7 % 2 %
Gemini 0,133 Milliarden +357 % unter 1 %
Perplexity 0,125 Milliarden +41 % unter 1 %
Claude 0,1 Milliarden +383,4 % 2 %
Microsoft Copilot 0,067 Milliarden +1038,7 % 2 %
Blackbox AI 0,019 Milliarden +461,4 % unter 1 %
Monica 0,015 Milliarden +229,8 % unter 1 %
Meta AI 0,01 Milliarden +142,4 % unter 1 %

Hinweis: Einige Plattformen wie DeepSeek, Grok und Meta AI wurden erst Ende 2024/Anfang 2025 lanciert, wodurch extreme YoY-Wachstumsraten bzw. keine Vorjahreswerte vorliegen.

Quellen für die Tabellenwerte 2025: Similarweb.com, Learn.g2.com, Onelitteweb.com, Reliablesoft.net, Techradar.com, Searchendurance.com 

Die 25%-Prognose, die Google nervös macht

Das renommierte Technologie-Forschungsunternehmen Gartner – bekannt für seine treffsicheren Marktanalysen – prognostiziert, dass das Suchvolumen bis 2026 durch die neuen Akteure bei Google  um 25% sinken wird. Zur Einordnung: Gartner ist DAS Orakel der Tech-Industrie. Zu Gartners Kunden gehören rund 90 % der Fortune 500 Unternehmen. Wenn die Experten von Gartner sprechen, hören CEOs zu.

Was bedeuten 25 % weniger Suchvolumen?

Bei Googles „Search & Other“ bedeuten 25 % weniger Umsatz von 175 Milliarden Dollar (Werte von 2023) ein potenzielles 40-Milliarden-Dollar-Loch. Das ist mehr als der Gesamtjahresumsatz von Uber oder Spotify.

Googles Panikreaktion: AI Overviews

Der beste Beweis, dass Google die Bedrohung ernst nimmt? Sie kannibalisieren ihr eigenes Geschäftsmodell.

AI Overviews (früher SGE) in Zahlen

  • Erscheinen in 16 % aller Suchanfragen (Tendenz steigend)
  • Reduzieren die Click-Through-Rate um 50 %
  • 27,2 % der Google-Suchen enden jetzt ohne Klick (vs. 24,4 % im Vorjahr)

Denk mal drüber nach: Google verzichtet freiwillig auf Klicks – ihre Haupteinnahmequelle. Das macht man nur, wenn man keine andere Wahl hat.

Was bedeutet das konkret für SEO?

Die Evolution ist real, aber weniger dramatisch als befürchtet. 

1. Traffic-Qualität schlägt Quantität

  • KI-Traffic konvertiert 23 x häufiger als organische Suchen
  • Weniger Besucher, aber höhere Kaufbereitschaft
  • NerdWallet: 20 % weniger Traffic, 35 % mehr Umsatz

2. Die Top 10 bleiben relevant

  • 99,5 % der AI Overview-Quellen kommen aus den Top 10 Suchergebnissen
  • 80 % enthalten Links zu den Top 3
  • Position 1 wird in 50 % der AI Overviews zitiert

3. Zusätzliche Metriken werden wichtig

  • “Share of AI Answer” ergänzt traditionelle Rankings
  • Brand Mentions in AI-Responses
  • Zero-Click Performance
Ebene Bezeichnung Ziel SEO-Aufgaben
Taktisch AEO (Answer Engine Optimization) In AI‑Antwortboxen aufzutauchen
  • Sauberes Schema‑Markup
  • Klare Entitäten, Präzision statt Wortzahl
Strategisch GEO (Generative Engine Optimization) Von KIs als Autorität zitiert zu werden
  • Brand‑Building
  • Experten‑Signale (EEAT)
  • Erwähnungen in vertrauenswürdigen Datensätzen

6 Quick Wins, die du heute umsetzen kannst

  1. Schema überall: FAQ‑, How‑To‑, Product‑ und Review‑Markup erhöhen deine Chancen auf KI‑Snippets dramatisch.
  2. Long‑Tail & Problem‑Orientierung: Baue Inhalte für mehrstufige Fragen („Wie wähle ich die beste B2B‑SaaS‑Cloud‑Strategie?“). Hier greifen Chatbots am stärksten an.
  3. Eigene Daten veröffentlichen: KI‑Modelle lieben originäre Studien; sie erhöhen deine semantische Autorität.
  4. Speed & Crawlability: Auch AIs brauchen strukturierte, leicht zugängliche Daten.
  5. Brand‑Signale pushen: Podcasts, LinkedIn‑Talks, Newsletter – alles, was deinen Namen in Trainingsdaten verankert.
  6. Messen statt hoffen: Nutze Log‑File‑Analysen, um erste Bot‑Hits von GPT‑Agenten zu erkennen, und tracke dein Share of Answer manuell (z. B. via ChatGPT‑Abfragen).

Fazit: Kein Weltuntergang, aber ein Wendepunkt

Die Realität? Es gibt keinen Gewinner der „Traffic-Schlacht“ zwischen Suchmaschinen und KI-Chatbots. Suchmaschinen dominieren noch, doch Chatbots gewinnen das Tempo‑Rennen.

Wir sehen eine Marktaufteilung, bei der Google die unangefochtene Volumen-Maschine für navigational und einfache Suchen bleibt. KI-Chatbots dominieren bei komplexen, beratungsintensiven Anfragen. Hybrid-Lösungen wie Google mit Gemini und Bing mit ChatGPT werden wohl nach und nach zum neuen Standard werden. Unternehmen mit integrierten Strategien berichten von einer um mehr als 20 % höheren Gesamtsichtbarkeit als die, die nur auf eine Seite setzen.

Die nächsten Schritte für SEO‑Profis

  • Denk weiter als Ranking & CTR.
  • Optimiere für Antworten, nicht nur Klicks.
  • Baue Autorität auf, die auch ein LLM erkennt.

To-do für Unternehmer

  • Check deine KI-Präsenz: Gib deine Top 10 Keywords bei ChatGPT ein.
  • Analysiere die Konkurrenz: Wer wird in KI-Antworten zitiert und warum?
  • Teste Perplexity: Verstehe, wie deine Inhalte dort performen.

Der Wandel ist real, aber nicht apokalyptisch. Wer jetzt klug handelt, kann von beiden Welten profitieren. Wer jetzt sein Mindset anpasst, wird nicht von KI‑Wellen überrollt, sondern surft ganz vorne mit.

Jetzt beraten lassen!

 

Lies auch unseren Folgeartikel “KI-Chatbots verändern das Nutzerverhalten”, in dem wir die Frage beleuchten, warum Menschen zunehmend Chatbots statt Suchmaschinen nutzen  und was das für deine Content-Strategie bedeutet.

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