ZURÜCK
Redirects: Was ist zu beachten und welche gibt es

Redirects: Was ist zu beachten und welche gibt es?

hanseranking GmbH
Aktualisiert: 28.01.2023

Ob beim Domainumzug, bei Änderungen in den URL-Strukturen, um User auf mobile Website Versionen passend zu ihren Endgeräten umzuleiten oder vielen anderen Gründen braucht man Redirects (Weiterleitungen).

Richtig ausgeführt, helfen Redirects bei der Suchmaschinenoptimierung und sorgen dafür, dass das Pageranking der alten Seite auf die neue vererbt wird. Zudem helfen Redirects dabei, Nutzern die optimale User Experience zu geben und so zu halten oder neu zu gewinnen. Falsche oder fehlende Redirects schaden hingegen nicht nur dem Pageranking. Welche verschiedenen Varianten der Redirects es gibt und was Sie diesbezüglich beachten müssen, erklären wir Ihnen in diesem Artikel.

Sie haben Fragen zu Redirects und deren Funktion? Zögern Sie nicht, uns anzusprechen!

Jetzt Kontakt aufnehmen

Was sind Redirects?

Man bezeichnet eine Weiterleitung durch einen Client von einer URL auf eine andere URL als Redirect. Wir möchten Ihnen kurz die häufigsten und wichtigsten Gründe und Einsatzzwecke der Redirects vorstellen:

  1. Umzug von einer alten zu einer neuen Domain
  2. Umstrukturierung der Seitenverzeichnisse
  3. Umleitung des Nutzers auf eine für Mobilgeräte ausgelegte URL
  4. Zur Verhinderung von doppeltem Content
  5. Zur Nutzung mehrerer Websites unter einer Domain
  6. Zur Umleitung auf die Nutzer relevante Region beim Geotargeting

Guter Redirect, schlechter Redirect

Mit einem guten Redirect ist ein Umzug einer Website gemeint, eine Weiterleitung mittels Geotargeting auf die Regionalseite der Website und auf die mobile Version für Smartphones und Tablets. Diese Redirects haben keinerlei Nachteile für den Nutzer.

Von einem schlechten oder bösartigen Redirect ist die Rede, wenn der Nutzer auf eine Seite weitergeleitet wird, die er nicht besuchen wollte. Hierbei handelt es sich meistens um Spamseiten oder Seiten mit fragwürdigen Inhalten. Suchmaschinen erkennen und bestrafen diese Irreführungen aber in der Regel.

301-, 302-, 307- oder 308-Redirect?

Es gibt serverseitige und clientseitige Redirects sowie permanente und temporäre Weiterleitungen die für SEO Optimierungen relevant sind. Hinter Weiterleitungs Codes wie 301, 302 und 307 verbergen sich unterschiedliche Arten der Redirects, auf die wir noch näher eingehen werden.

301-Redirect

Der Statuscode 301 (HTTP/1.0) ist die häufigste Art der Weiterleitung und bedeutet “moved permanently. Der 301-Redirect ist also serverseitig und permanent, was bedeutet, dass der Redirect dem Clienten, der anfragt, mitteilt, dass der gewünschte Inhalt permanent verschoben wurde. Diese Weiterleitung funktioniert auch bei einem Wechsel der Requestmethode von POST zu GET. Dieser Redirect wird auch als HTTP-Weiterleitung oder Server-Redirect bezeichnet, da er im HTTP-Protokoll geschrieben wurde und so von jedem Clienten (Bot bzw. Crawler) verstanden wird.

Suchmaschinen wie Google und Co. erfahren durch die Redirects über ihre Bots, dass es die alte URL nicht mehr gibt. Die Suchmaschine entfernt sie aus dem Index und vererbt das Pageranking an die neue URL auf die weitergeleitet wurde. Bei einem serverseitigem 301-Redirect ruft ein Client eine URL ab. Hierdurch wird eine Anfrage an den Webserver gestellt, der mit einem Statuscode antwortet.

Dieser besagt, dass eine Umleitung zu einer anderen Adresse erfolgt ist, also ein Redirect. Durch den Client wird eine neue URL aufgerufen, auf die der User weitergeleitet wird. Ziel eines 301-Redirects ist es also, Inhalte die zuvor unter einer URL (Domain) zu finden waren, für den User auf einer anderen abrufbar zu machen. Natürlich bestenfalls ohne dass dieser bemerkt, dass er weitergeleitet wird. Um dies zu erreichen, wird ein serverseitiger, permanenter 301-Redirect gesetzt.

Ein falscher oder fehlender Redirect führt zu den gefürchteten 404er-Seiten, also den Fehlerseiten mit dem Fehlercode “404“. Die Chance, den User bei solch einer User Experience dauerhaft zu verschrecken, ist groß. Auch die Bots von Google & Co gehen mit 404-Fehlerseiten und auch mit Duplicate Content (DC) – also doppelten Inhalten – hart ins Gericht. Eine Verschlechterung des Page-Rankings ist die Folge, weswegen die klassischen 301-Redirects so wichtig sind.

  • Dauerhafter Umzug der Domain (cachebar) oder eines Dokuments / Datei
  • Umstrukturierung einer Website, bei der sich die URLs verändern (cachebar)
  • Änderung von unsicherer HTTP zur sicheren HTTPS
  • Bei der Bündelung von URLS (cachebar)

Hinweis: Der Redirect muss solange bestehen bleiben, bis die Suchmaschinen die neue Seite indexiert haben. Sie können eine Site-Abfrage bei Google durchführen, wenn Sie wissen wollen, ob bereits alle neuen URLs indexiert wurden.

So richten Sie eine 301-Weiterleitung über PHP oder einen .htaccess-Datei ein: 

Für die Weiterleitung per -htaccess wird das „mod rewrite“ benötigt.

  • Beispiel für eine .htaccess-Datei:
  •  RewriteEngine On
  • RewriteBase /
  • RewriteRule beispielurlalt.html beispielurlneu.htm [R=301]
  • Für die Einleitung über PHP müssen Sie im Header des HTML-Dokuments ein Codesnippet einbauen. Die PHP-Weiterleitung ist keine serverseitige Weiterleitung

302-Redirect

Der Status Code 302 (HTTP/1.0) ist eine temporäre clientseitige Weiterleitung, die aussagt, dass der gewünschte Inhalt nur vorübergehend unter einer anderen URL erreichbar ist. Die neue sowie die alte URL werden beide geführt und liefern so doppelten Inhalt (Duplicate Content). Das kommt bei Suchmaschinen gar nicht gut an und kann zu einem schlechterem Ranking oder sogar Ausschluss aus dem Suchmaschinenindex führen. Diese Weiterleitung funktioniert auch bei einem Wechsel der Requestmethode von POST zu GET.

302 Redirects wurden oft missbraucht, um Domains zu “entführen” (hijacking), um fremde Webseiten als die eigenen auszugeben. Der Browser interpretiert dabei beispielsweise Meta-Tags, um zum neuen Ziel zu gelangen. Allerdings nur, wenn der Bot des Browsers oder der Suchmaschine in der Lage ist, diese Redirect Anleitung zu verstehen. Das ist zum Beispiel bei JavaScript nicht der Fall.

Beispiele für die 302-Weiterleitung: 

  • Geotargeting (nicht cachebar)
  • Affiliate Kampagne (teilweise cachebar)

Die 302-Weiterleitung kann ebenfalls per PHP oder .htaccess-Datei eingerichtet werden.
Beispiel für eine .htaccess-Datei:

  • RewriteEngine On
  • RewriteBase /
  • RewriteRule beispielurlalt.html beispielurlneu.htm [R=302]

303-Redirect

Dieser Redirect ist im Prinzip das Gleiche wie 302, nur dass dieser anders als 302 und 307 niemals cache-fähig ist. Der Statuscode 303 (HTTP/1.1) ist ebenfalls temporär und wurde weitestgehend durch 307 ersetzt. Diese Weiterleitung funktioniert auch bei einem Wechsel der Requestmethode von POST zu GET.

307-Redirect

„Move temporarily“ – ein vorübergehender Redirect, der als besserer Nachfolger des 302-Redirects (HTTP/1.1) gilt und daher bevorzugt bei der Serverwartung eingesetzt wird.

Auch hier findet sich Duplicate Content wie bei dem 302, was immer ein Risiko für das Ranking darstellt. Dafür wir eine PHP-Datei mit der Weiterleitung geschrieben, die im Stammverzeichnis (Root Directory) gespeichert wird. Danach wird eine neue htaccess-Datei mit dem Namen htaccess.307 erstellt. Diese Weiterleitung erlaubt keinen Wechsel der Requestmethode von POST zu GET.

Dieser Redirect wird bei einer kurzzeitigen Umleitung verwendet. Beispiele für die 307-Weiterleitung:

  • Geotargeting (nicht cachebar)

308-Redirect

Bei 308-Redirects handelt es sich um eine permanenten Weiterleitung wie beim Statuscode 301. Der 308 (HTTP/1.1) erlaubt anders als der Redirect-301 keinen Wechsel der Requestmethode von POST zu GET. Zudem ist der Statuscode 308 ebenfalls nur für http 1.1-kompatible Server zulässig, während der alte Redirect-Code 301 weiterhin abwärtskompatibel ist.

Was sind JavaScript Redirects mit Doorway-Pages?

Inhalte in JavaScript sind für die meisten Suchmaschinen unsichtbar, weswegen sie oftmals als Keyword-Spam-Seiten benutzt werden. Hierbei wird diese “Doorway Page” oder “Cloaking-Page” mit wichtigen Keywords vollgestopft, ohne inhaltlich irgendeinen Sinn zu ergeben. Die Suchmaschinen erkennen die Keywords, ohne die Seite analysieren zu können, was als “Java-Blindness” bezeichnet wird.

User auf die eigenen Seiten zu ziehen, ohne einen saubere Redirect zu nutzen, die dann unbemerkt auf die vom Betreiber gewünschte Website weitergeleitet werden, ist allerdings sehr risikoreich und nicht zu empfehlen. Suchmaschinen werden immer besser im Erkennen von Doorway-Pages und wird eine erkannt, kann es zum Ausschluss und permanenten Löschen der ganzen Website aus dem Index führen.

Wie funktionieren Meta Refresh Tag Redirects?

Bei Meta Refresh Tag Redirects handelt es sich um eine Notlösung, falls man keinen Zugang zu den Server Konfigurationen hat. Hierbei wird eine provisorische Weiterleitung mit einem Code für einen Meta-Refresh-Tag als HTML-Befehl erstellt.

Welche Redirects für welche Ziele?

  • Weiterleitung nach Domainumzug auf neue Domain: 301
  • Weiterleitung auf neue Version eines Produkts: 301
  • Weiterleitung auf regional relevante Version der Website mittels Geotargeting: 307, 303, 307
  • Weiterleitung auf mobile Version der Website für Smartphone und Tablet: 301
  • Kurzfristige Weiterleitung auf neue URLs bei einem Umbau der Website: 307 (oder 302 – allerdings nicht so empfehlenswert)
  • Weiterleitung von unsicheren HTTP auf sichere HTTPS: 307

Vermeiden Sie sogenannte Weiterleitungsketten

Es kommt immer wieder vor, dass Webseitenbetreiber von einer bereits weitergeleiteten URL auf eine andere URL weiterleiten. Diese doppelten Redirects verschlechtern die Serverlast und verlängern die Ladezeiten der Seiten, was sich wiederum negativ auf die SEO auswirkt. Vermeiden Sie daher Kettenbildungen Ihrer Weiterleitungen, indem Sie sämtliche Umleitungen in einer Übersicht festhalten. Bei zukünftigen Änderungen sehen Sie auf einen Blick, welche Weiterleitungen bereits bestehen.

Sie haben Fragen zu Redirects und deren Funktion? Zögern Sie nicht, uns anzusprechen!

Jetzt Kontakt aufnehmen
Quellen:

Google.com

Wikipedia.org

Bilder: © WoGi / Fotolia, Wikimedia Commons © Stephan Baum

Hinweis: Alle genannten Informationen entsprechen unserem derzeitigen Sachstand (Stand Mai 2019). Wir übernehmen jedoch keine Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der auf dieser Webseite bereitgestellten Inhalte. Dieser Artikel dient nur Ihrer Information.

Redirects: Was ist zu beachten und welche gibt es?