5 erprobte Wege zum perfekten Listicle
Listicles gehören zu den erfolgreichsten Content-Formaten im digitalen Marketing – und das aus gutem Grund. Sie kombinieren die Tiefe klassischer B... mehr
Barbara Oehler Du sitzt vor dem leeren Dokument und sollst einen Blogartikel schreiben, weißt aber nicht, wo du anfangen sollst. Du wirfst ein Keyword-Tool an, suchst nach Begriffen mit hohem Suchvolumen und schreibst darüber. Fertig ist der Content. Oder?
Genau hier liegt das Problem vieler Content-Strategien: Sie starten beim Keyword und nicht bei den Menschen, die deine Artikel später lesen sollen. Das Ergebnis sind Texte, die zwar für Suchmaschinen ganz gut aussehen, aber niemanden wirklich abholen. Inhalte, die im Feed untergehen, weil sie austauschbar sind und keinen echten Mehrwert bieten.
Es geht auch anders. Genau darum geht es in diesem Artikel. Wir zeigen dir, wie professionelle Themenfindung funktioniert – strategisch, nutzerorientiert und mit nachhaltigem Erfolg. Du erfährst, wie du Themen identifizierst, die deine Zielgruppe wirklich interessieren, wie du dich klar von deiner Konkurrenz absetzt und wie du einen Redaktionsplan aufbaust, der nicht nur Traffic, sondern auch Vertrauen generiert.
Lass uns mit einer unbequemen Wahrheit beginnen: Keywords sind so gestern. Das bedeutet nicht, dass sie irrelevant geworden sind, aber Suchmaschinen verstehen und interpretieren sie heute ganz anders. Früher war die Formel einfach: Finde ein Keyword mit hohem Suchvolumen, schreibe einen Text darum herum und streue das Keyword oft genug ein – fertig. Google belohnte diese Texte, und Rankings waren fast planbar. Und heute? Im Fokus steht der Nutzervorteil und die Visibility in AI Overviews, also die Frage, ob deine Inhalte für den Leser die beste Antwort sind und von KI-Systemen wie ChatGPT, Perplexity oder Googles AI Overviews als relevante Quelle erkannt und ausgespielt werden. Das bestimmt zunehmend, ob Nutzer überhaupt noch auf deine Website klicken.

Moderne Suchmaschinen verstehen Kontext, Bedeutung – und vor allem die Absicht hinter einer Suchanfrage. Google möchte nicht mehr wissen, wie oft ein Keyword verwendet wird, sondern ob die Frage des Nutzers umfassend beantwortet wird.
Ein Beispiel: Jemand sucht nach „Lärmschutzwand Garten”. Was will diese Person wirklich wissen?
Ein guter Text beantwortet all diese Fragen – auch wenn sie nicht explizit als Keywords recherchiert wurden. Genau hier liegt der Schlüssel: Wenn du ein Thema ganzheitlich behandelst, deckst du automatisch die relevanten Nebenkeywords ab.
Bei jeder Themenfindung muss die zentrale Frage lauten: „Welchen Mehrwert biete ich meinen Lesern?”
Nicht: „Welches Keyword hat das höchste Suchvolumen?”
Sondern: „Welches Problem löse ich? Welche Frage beantworte ich so gut, dass der Leser danach keine weitere Quelle mehr braucht?”
Spannender Content entsteht nicht durch Keyword-Stuffing, sondern durch:
Wenn du diese Prinzipien befolgst, ranken deine Texte nicht nur besser, sondern sie werden auch tatsächlich gelesen, geteilt und verlinkt.
Bevor du auch nur ein einziges Thema recherchierst, musst du eine fundamentale Frage beantworten: Für wen schreibst du eigentlich? „Für unsere Kunden” ist keine ausreichende Antwort. Du brauchst ein präzises Bild deiner Zielgruppe, das so detailliert ist, dass du dich in ihre Lage versetzen und ihre Bedürfnisse antizipieren kannst.
Der erste Schritt einer jeden professionellen Content-Strategie ist die Entwicklung von zwei bis drei typischen Personas. Eine Persona ist mehr als eine demografische Beschreibung – sie ist ein lebendiges Profil eines typischen Kunden.
Demografische Daten:
Psychografische Merkmale:
Digitales Verhalten:
Nachdem du deine Personas entwickelt hast, versetze dich in ihre Lage und stelle dir die folgenden Fragen:
Was sind ihre Bedürfnisse und was interessiert sie?
Nicht, was du ihnen verkaufen willst, sondern was sie wirklich beschäftigt. Welche Probleme treiben sie um? Welche Fragen stellen sie sich immer wieder?
Mit welchen Absichten kommen sie auf deine Website?
Suchen sie nach konkreten Produktinformationen? Oder wollen sie sich allgemein informieren? Vergleichen sie Anbieter? Benötigen sie eine Anleitung?
Jetzt wird es konkret. Du kennst deine Zielgruppe – aber wie kommst du von dieser Erkenntnis zu konkreten Themenideen? Hier ist unser erprobter Prozess:
Nimm dir Zeit und überlege anhand deiner Personas, welche Themen rund um dein Unternehmen und deine Angebote deine Zielgruppe interessieren könnten.
Wichtig: In dieser Phase gibt es keine schlechten Ideen. Schreibe alles auf, was dir in den Sinn kommt. Denke dabei an:
Erfahrene Experten berücksichtigen dabei noch die verschiedenen Phasen der Customer Journey von Awareness („5 Anzeichen, dass Sie eine Lärmschutzwand brauchen”) über die Entscheidung („Lärmschutzwand kaufen: Darauf sollten sie achten”) bis zum After-Sales („Lärmschutzwand pflegen: So bleibt sie lange schön”).
Deine Mitbewerber haben bereits Inhalte erstellt? Perfekt, dann nutze das als Inspiration!
Aber Achtung: Es geht nicht darum, Inhalte zu kopieren. Es geht darum, zu verstehen:
Dein Ziel ist es, Content-Gaps zu identifizieren und besseren, umfassenderen und aktuelleren Content zu erstellen.
Konkret bedeutet „besser”:
Content, der aktuelle Trends aufgreift, erzeugt mehr Aufmerksamkeit, wird häufiger in den sozialen Medien geteilt und positioniert dich als Meinungsführer. Besonders bei neuen Themen hast du gute Chancen, in den Featured Snippets zu erscheinen.
Wo findest du diese Trends? Branchenmagazine und Fachpublikationen, LinkedIn-Diskussionen in relevanten Gruppen, Google Trends für relative Suchinteressen, Messen und Branchenevents sowie Gesetzesänderungen und technologische Entwicklungen in deiner Branche sind hierfür hervorragende Quellen.
Ein praktisches Beispiel: Wenn eine neue EU-Verordnung zum Lärmschutz in Kraft tritt, ist das der perfekte Zeitpunkt für einen Artikel wie „Neue Lärmschutz-Verordnung 2025: Was Hausbesitzer jetzt wissen müssen“. So positionierst du dich als kompetente Informationsquelle genau dann, wenn deine Zielgruppe nach Orientierung sucht.
Jetzt hast du eine lange Liste mit Themenideen. Doch welche davon haben tatsächlich Potenzial? Zeit für die Validierung!
Klassische SEO-Tools:
Mit Google (ganz klassisch) nutzt du die automatische Vervollständigung in der Suchleiste (Autocomplete) für Vorschläge und die „Ähnliche-Fragen-Box“ für verwandte Fragen am Ende der Suchergebnisse. Termlabs analysiert Top-Ranking-Seiten und zeigt dir, welche Keyword-Sets diese abdecken, sodass du thematische Vollständigkeit erreichst. Voxel und Sistrix liefern Keyword-Recherchen mit Suchvolumen, Wettbewerb und Keyword-Ideen, die auf deinem Hauptthema basieren.
KI-gestützte Recherche:
Perplexity beantwortet deine Fragen strukturiert und mit Quellenangaben und hilft dir dabei, Unterthemen und häufige Fragen zu identifizieren. Mit ChatGPT kannst du beispielsweise folgende Fragen stellen: „Welche Fragen stellen sich Hausbesitzer zum Thema Lärmschutz?” oder „Welche Aspekte sollte ein umfassender Ratgeber zu Lärmschutzwänden abdecken?” Auch AnswerThePublic hilft dir dabei, herauszufinden, wonach Menschen überall suchen.
Wichtig: Suchvolumen ist nicht alles
Auch Themen ohne Suchvolumen können wertvoll sein. Warum? Du hast einen Trendsetter-Vorteil: Wenn du als Erster über ein aufkommendes Thema schreibst, rankst du von Anfang an ganz oben, sobald sich ein Suchvolumen entwickelt. Zudem baust du Autorität auf: Umfassende Inhalte zu Nischenthemen zeigen Google und der KI, dass du ein echter Experte bist.
Zwar haben viele spezifische Suchanfragen einzeln kaum Volumen, sie summieren sich aber zu relevantem Long-Tail-Traffic. Hochspezifische Themen ziehen oft Nutzer an, die kurz vor einer Kaufentscheidung stehen, was ein hohes Conversion-Potenzial bedeutet.
Künstliche Intelligenz hat die Content-Erstellung revolutioniert – aber nicht so, wie viele denken. KI ist kein Ersatz für menschliche Expertise, sondern ein mächtiges Werkzeug zur Effizienzsteigerung.
Wofür KI wirklich nützlich ist:
Entscheidend ist jedoch: KI ist nur ein Tool, um sicherzustellen, dass keine Themen übersehen werden. Die strategische Entscheidung, welche Themen wirklich relevant sind, welche Tonalität passt und wie ein Thema am besten aufbereitet wird, erfordert menschliche Expertise.
Du hast jetzt eine validierte Liste mit Themenideen – aber wie wird daraus ein funktionierender Redaktionsplan und ein nachhaltiger Workflow?
Was gehört in einen guten Redaktionsplan?
Ein professioneller Redaktionsplan enthält folgende Informationen: Thema und Arbeitstitel, Content-Format (Blog, Ratgeber, Video), Zielgruppe und Customer-Journey-Phase, Hauptkeyword mit Suchvolumen, Priorität, Veröffentlichungsdatum, Verantwortlichkeiten und Status.
Priorisierung: Was kommt zuerst?
Priorisiere nach Geschäftsrelevanz, SEO-Potenzial (Verhältnis von Suchvolumen zu Wettbewerb), Dringlichkeit (saisonale Themen, aktuelle Anlässe) und Quick Wins für frühe Erfolge.
Wichtig: Zeit einplanen
Neue Inhalte brauchen Zeit, um in den Suchmaschinenergebnissen zu ranken: drei bis sechs Monate für erste Rankings, sechs bis 12 Monate, um das volle Potenzial auszuschöpfen. Plane deshalb langfristig (mindestens 12 Monate) und setze dir realistische Erwartungen. Saisonale Inhalte solltest du mindestens drei bis vier Monate im Voraus planen.
Kontinuierliche Optimierung
Analysiere regelmäßig die Performance deiner Inhalte und ergänze etwa drei Monate vor Ende des Zeitraums neue Themen. So bleibst du flexibel und kannst auf neue Trends reagieren.
Nicht jedes Thema passt zu jeder Textform. Die Wahl des richtigen Formats ist entscheidend für den Erfolg deiner Inhalte. Betrachten wir die beiden wichtigsten Formate doch einmal genauer.
Blogartikel behandeln regelmäßig aktuelle Themen, Meinungen oder Fachinhalte und verwenden meist einen persönlichen Schreibstil. Sie zeichnen sich durch Tonalität und Persönlichkeit aus und bauen eine engere Bindung zur Leserschaft auf.
Wann eignet sich ein Blogartikel?
Unter anderem für Unternehmens-Updates und News, Meinungsbeiträge und Thought Leadership, aktuelle Branchenthemen und Trends, Behind-the-Scenes-Einblicke und Erfahrungsberichte.
Beispiele: „5 Trends im Lärmschutz, die wir 2025 beobachten“, „Hinter den Kulissen: So entsteht eine Lärmschutzwand“, „Kundenprojekt des Monats: Lärmschutz an der A7“
Ratgeber vereinen Informationen, Anleitungen und Empfehlungen umfassend und mit Tiefgang. Sie sind als Evergreen-Content konzipiert und bleiben langfristig relevant. Sie zeichnen sich durch einen strukturierten, systematischen Aufbau aus.
Wann eignet sich ein Ratgeber?
Bei komplexeren Fragestellungen, Kaufentscheidungshilfen und Produktvergleichen, Anleitungen und How-tos, umfassenden Themenübersichten sowie Problemlösungen mit mehreren Schritten.
Beispiele: „Lärmschutzwand planen: Der komplette Leitfaden von der Idee bis zur Montage“, „Lärmschutz im Garten: Alle Möglichkeiten im Vergleich“, „Genehmigung für Lärmschutzwände: Was Sie rechtlich beachten müssen“
Um richtig auszuwählen, frage dich:
Praxis-Tipp: Viele erfolgreiche Content-Strategien kombinieren beide Formate. Ratgeber bilden mit stabilem, langfristigem Traffic das SEO-Fundament. Blogs sorgen für Aktualität, Persönlichkeit und regelmäßige Besucher. Noch umfassender haben wir das Thema „Richtige Formate“ auf unserer Kategorieseite „Professionelle Blogs, Listicles und Ratgeber” für dich aufbereitet.
Bei Hanseranking folgen wir einem klaren Prinzip:
Qualität geht vor Quantität, Nutzen vor Keywords und Strategie vor Zufall.
Unsere Methodik: Erst verstehen, dann schreiben
Bevor wir auch nur ein Wort schreiben, machen wir uns ein genaues Bild von deinen Kunden. Unsere Arbeit beginnt immer mit einer gezielten Analyse: Wer sind deine Wunschkunden und was beschäftigt sie? Welche Suchbegriffe verwenden sie und welche konkreten Fragen stellen sie? Wie möchten sie angesprochen werden – formell oder persönlich? Sachlich oder emotional?
Basierend auf diesen Erkenntnissen entwickeln wir Themenvorschläge, die zu dir und deinen Lesern passen. Jeder Text ist dabei nicht nur inhaltlich, sondern auch sprachlich und strukturell auf deine Zielgruppe abgestimmt.
Deine Vorteile mit Hanseranking
Möchtest du mehr über strategische Content-Planung erfahren? Dann lies auch unseren Artikel Content-Planung und Themencluster für KMU.
Lass uns zum Ausgangspunkt zurückkehren. Eine gute Themenfindung beginnt nicht beim Keyword, sondern beim Menschen.
Die wichtigsten Erkenntnisse:
1. Verstehe deine Zielgruppe wirklich
Personas sind keine nette Zusatzoption, sondern die Grundlage jeder erfolgreichen Content-Strategie. Nur wenn du weißt, für wen du schreibst, kannst du Themen finden, die wirklich interessieren.
2. Denke in Mehrwert, nicht in Keywords
Keywords sind Werkzeuge zur Validierung und nicht der Ausgangspunkt. Die zentrale Frage muss immer lauten: „Welches Problem löse ich? Welchen Mehrwert biete ich?“
3. Nutze KI als Werkzeug, nicht als Ersatz
KI punktet bei der Recherche, Analyse und Ideenfindung, doch die strategische Entscheidung und die qualitative Umsetzung bleiben menschliche Aufgaben.
4. Plane strategisch und langfristig
Content-Erfolg entsteht nicht über Nacht. Ein durchdachter Redaktionsplan, der alle Phasen der Customer Journey abdeckt, ist der Schlüssel zu nachhaltigem Erfolg.
5. Wähle das richtige Format
Blog oder Ratgeber? Die Antwort hängt von deinem Thema, deiner Zielgruppe und deinen Zielen ab. Oft ist eine Kombination aus beidem die beste Lösung.
6. Klasse statt Masse
Es ist besser, einen umfassenden, exzellenten Ratgeber pro Monat zu veröffentlichen als zehn oberflächliche Blogartikel. Google belohnt Tiefe, Vollständigkeit und Expertise – und deine Leser auch.
Der Unterschied zwischen gutem und mittelmäßigem Content liegt in der Themenfindung und Themenaufbereitung. Wer hier strategisch vorgeht, systematisch recherchiert und konsequent am Nutzen orientiert plant, legt das Fundament für Content, der wirklich funktioniert.
Als Content-Writerin bei Hanseranking ist es meine Mission, jedem Text die spezifisch menschliche Note zu verleihen, die ihn unverwechselbar macht. In einer Zeit, in der KI-Tools Inhalte innerhalb von Sekunden generieren, setze ich auf das, was Algorithmen nicht können: Kreativität, Empathie und individuelle Perspektiven. Denn die beste Technik nützt nichts, wenn der Text keine Seele hat.