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User Experience und Usability: Power-Grundlagen für erfolgreiches SEO

Benjamin Mau
Aktualisiert: 13.05.2024

Die enge Verzahnung von User Experience (UX) und Suchmaschinenoptimierung (SEO) spielt eine entscheidende Rolle für den Erfolg deiner Website. Dabei geht es nicht nur um Ästhetik, sondern auch um den Einfluss der User Experience auf die SEO-Ergebnisse. In unserem Blogbeitrag erklären wir ausführlich, warum eine gute User Experience für SEO wichtig ist und geben praktische Tipps zur Optimierung deiner Website.

Was ist User Experience und Usability?

Die Norm ISO 9241-210:2011 definiert User Experience als die „Wahrnehmungen und Reaktionen einer Person, die sich aus der tatsächlichen und/oder erwarteten Nutzung eines Produkts, Systems oder einer Dienstleistung ergeben.“ User Experience beschreibt, wie Menschen Produkte oder Dienstleistungen bei der Interaktion mit Websites oder Apps erleben. Es ist vergleichbar mit einem ansprechenden Ladengeschäft, in dem sich die Nutzer angenehm und einfach bewegen können. 

Die DIN EN ISO 9241-11 definiert Usability als das „Ausmaß, in dem ein System, ein Produkt oder eine Dienstleistung von bestimmten Benutzern in einem bestimmten Nutzungskontext genutzt werden kann, um festgelegte Ziele effektiv, effizient und zufriedenstellend zu erreichen.“ Usability als Teil der User Experience ist wie das Interieur eines Shops: Es sorgt dafür, dass die Nutzer leicht finden, was sie suchen, ohne sich zu verirren. Gute Usability bedeutet mühelose Navigation, schnelles Finden von Informationen und intuitive Bedienung. 

Warum ist User Experience wichtig für SEO? 

User Experience ist für SEO entscheidend, da Suchmaschinen wie Google sehr genau darauf achten, wie Nutzer mit einer Website interagieren. Eine positive User Experience, die sich durch eine einfache Navigation, schnelle Ladezeiten und relevante Inhalte auszeichnet, sorgt dafür, dass die Nutzer länger auf der Website bleiben und sich intensiver mit ihr beschäftigen. Dies wiederum signalisiert den Suchmaschinen (Stichwort Nutzersignale), dass die Website wertvoll und relevant ist, was zu einem höheren Ranking in den Suchergebnissen, mehr Sichtbarkeit und mehr Traffic führen kann.

UX und Bienenwaben: die User Experience Honeycomb

Die User Experience Honeycomb, 2004 von Peter Morville entwickelt, ist ein grundlegendes Framework mit sieben Facetten der User Experience. Es dient dazu, überzeugende Kundenerlebnisse zu gestalten. Darüber hinaus ist es ein hervorragendes Lernwerkzeug, um angehenden Designern beizubringen, wie man nutzerzentrierte Produkte entwickelt. 

  1. Usefulness (Nützlichkeit): Ein wesentlicher Aspekt ist, dass das Produkt oder die Funktion einen echten Mehrwert für die Nutzer bietet. Es sollte ihre Probleme lösen oder ihre Bedürfnisse befriedigen. Eine gründliche Nutzerforschung und ein tiefes Verständnis der Endnutzer sind hierbei entscheidend.

Beispiel: Google Maps bietet Verkehrsinformationen und Routenplanung in Echtzeit. Es löst das Problem der Navigation in Echtzeit für die Nutzer und erfüllt ihre Bedürfnisse für effizientes Reisen.

  1. Usability (Benutzerfreundlichkeit): Wie bereits erwähnt, bezieht sich die Benutzerfreundlichkeit darauf, ob die Interaktion mit einem Produkt reibungslos verläuft oder ob es Hindernisse gibt, die die Benutzer daran hindern, ihre Ziele effizient zu erreichen. Eine intuitive Benutzeroberfläche und eine klare Informationsarchitektur sind dabei entscheidend.

Beispiel: Die Benutzeroberfläche von Spotify ermöglicht es Nutzern, intuitiv durch Musik zu navigieren, Playlists zu erstellen und Empfehlungen zu erhalten.

  1. Desirability (Attraktivität): Ästhetisches Design und emotionale Erlebnisse spielen eine wichtige Rolle, um den Nutzer zu fesseln. Design, Interaktion und visuelle Elemente sollen begeistern und ansprechen. Während Usability auf Effizienz abzielt, geht es bei Desirability um die emotionale Bindung des Nutzers.

Beispiel: Das Design von Apple-Produkten spricht den Nutzer nicht nur funktional, sondern auch emotional an. Die ästhetische Gestaltung und das Erlebnis des “sich gesehen Fühlens” durch das Markendesign schaffen eine starke Bindung. 

  1. Findability (Auffindbarkeit): Das Produkt muss leicht zu finden sein. Eine klare Informationsarchitektur und eine benutzerfreundliche Navigation sind hierbei wichtig. Es geht darum, Inhalte zugänglich zu machen und dem Nutzer zu ermöglichen, schnell zu finden, was er sucht.

Beispiel: Amazon hat eine klare Navigation und eine leistungsfähige Suchfunktion, die es Käufern ermöglicht, Produkte schnell und einfach zu finden. Die Kategorisierung und die Suchfunktion machen das Einkaufen intuitiv.

  1. Accessibility (Barrierefreiheit): Die EU-Richtlinie 2102 verpflichtet viele Organisationen und Unternehmen zur digitalen Barrierefreiheit. Das Design muss für alle zugänglich sein, unabhängig von körperlichen oder kognitiven Einschränkungen.

Beispiel: Die Screenreader-Kompatibilität von VoiceOver auf Apple-Geräten ermöglicht blinden und sehbehinderten Menschen die volle Nutzung der Gerätefunktionalität und demonstriert ein hohes Maß an Barrierefreiheit.

  1. Credibility (Glaubwürdigkeit): Vertrauen und Glaubwürdigkeit sind entscheidend, um Nutzer zu binden. Das Produkt muss verlässlich sein und die Erwartungen erfüllen. Transparente und klare Kommunikation sowie fundierte Informationen sind deshalb unerlässlich.

Beispiel: Ein Trusted Shops Gütesiegel schafft Sicherheit. Es zeigt an, dass ein Shop umfassend im Hinblick auf den Käuferschutz von der Trusted Shops AG geprüft und für vertrauenswürdig befunden wurde. 

  1. Value (Wert): Ein Produkt muss für den Nutzer einen Wert schaffen. Dieser Wert kann finanzieller, zeitlicher oder emotionaler Natur sein. Es geht darum, einen klaren Nutzen zu bieten und Bedürfnisse zu befriedigen.

Beispiel: Die Plattform „Duolingo“ bietet kostenlose Sprachkurse in verschiedenen Sprachen an und ermöglicht es den Nutzern, ihre Sprachkenntnisse zu verbessern. Diese Plattform schafft einen hohen Wert, indem sie ein Bedürfnis befriedigt, das normalerweise teuer oder schwer zu befriedigen wäre, und dies kostenlos.

UX-Design: es kommt doch aufs Äußere an!

Unter dem Begriff „User Experience Design“ (UX-Design, UXD, UED oder XD) versteht man die Art und Weise, wie Menschen mit digitalen Produkten interagieren. Dabei geht es nicht nur um die Gestaltung eines ansprechenden Äußeren, sondern auch darum, dass die Nutzer das Produkt intuitiv verstehen, es gerne nutzen und sich darin zurechtfinden.

UX-Design ist vergleichbar mit einem Architekten, der ein virtuelles Gebäude entwirft. Er sorgt dafür, dass alles an seinem Platz ist, dass die Nutzer sich leicht darin bewegen können und gerne wiederkommen. Letztlich geht es darum, wie Menschen eine Website oder eine App erleben und ob sie eine positive Erfahrung machen.

UX-Design hat verschiedene Anwendungsmöglichkeiten:

  • Webdesign und Conversion-Optimierung: Bei Webdesign und Conversion-Optimierung ist die Benutzerfreundlichkeit entscheidend. Eine zu komplexe Website oder App verliert oft Nutzer. Das Ziel ist ein einfaches Design und eine klare Struktur, so dass die Nutzer ohne nachzudenken finden, was sie suchen. Der Usability-Experte Steve Krug bringt es auf den Punkt: „Don’t make me think“. Schon kleine Unsicherheiten können Nutzer vergraulen.
  • UX-Design und SEO: UX Design ist auch wichtig für SEO. Ein übersichtliches und benutzerfreundliches Design erhöht die Verweildauer auf Websites. Die Nutzer fühlen sich wohl, sammeln mehr Informationen und bekommen ein besseres Bild von deinem Unternehmen. Dies kann sie dazu ermutigen, deine Produkte oder Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen. Ein solches Design kann zu besseren Ergebnissen und einem besseren Ranking führen, insbesondere bei Google.
  • UX-Design im Produktdesign: User Experience Design analysiert und verbessert bestehende Produkte und entwirft neue. Betrachte das Design aus der Sicht eines potenziellen Nutzers: Kennst du alle Funktionen und wie bedienst du sie? Hier entscheidet die Benutzerfreundlichkeit über den Erfolg. 
  • UX-Design im Software Design: Auch im Software Design ist UX-Design von entscheidender Bedeutung. Wie im Produktdesign steht der Nutzer im Mittelpunkt. Das Produkt soll mühelos und ohne großes Nachdenken verwendet werden können.

How to: 10 Schritte zur optimalen UX

User Experience geht über reines Design hinaus und umfasst viele Elemente: Positionierung, Zielgruppenanalyse, Text, Fotografie, Grafik und medienspezifisches Design führen den Nutzer auf einer erlebnisreichen Reise zu seinem Ziel und zur Conversion. Mit diesen 10 Punkten kannst du User Experience und UX-Design auf deiner Website optimal einsetzen:

1. Nutze visuelles Storytelling: Visuelles Storytelling ist mehr als nur das Erzählen einer Geschichte. Es ist die Kunst, Emotionen beim Nutzer auszulösen. Mit Illustrationen, Bildern oder Videos lassen sich in wenigen Sekunden Botschaften vermitteln, für die man sonst mehrere Minuten lesen müsste. Animierte Grafiken können diesen Effekt noch verstärken.

2. Gestalte eine intuitive Navigation: Die Navigation sollte so gestaltet sein, dass der Nutzer leicht findet, was er sucht. Eine einfache Menüstruktur ist wichtig, aber auch der Inhalt sollte den Weg zu den gewünschten Informationen oder Aktionen weisen. Die richtige Benennung der Menüpunkte ist ebenso wichtig wie ihre Anordnung, um eine erfolgreiche User Experience zu gewährleisten. 

3. Wende minimalistisches Design an: Klarheit im Design ist nicht nur für Nutzer mobiler Endgeräte von Vorteil, sondern auch für alle anderen. Weniger Elemente im Fokus des Nutzers bedeuten eine leichtere Führung zum Ziel und eine optimale Platzierung von CTAs. Design follows Function!

4. Entwickle eine zielgruppenorientierte Kommunikation: Eine genaue Definition der Zielgruppe ist der Schlüssel zu einer zielgerichteten Kommunikation. Wenn du deine Inhalte auf die Bedürfnisse der Zielgruppe zuschneidest, bietest du einen höheren und spezifischeren Mehrwert, anstatt den Nutzer mit irrelevanten Informationen zu überfluten. 

5. Ermögliche eine schnelle Informationsaufnahme: Das Verhältnis von Text und Bild ist entscheidend, um den Nutzer nicht zu überfordern. Kurze Zwischenüberschriften und prägnante Schlüsselwörter helfen, den Inhalt schnell zu erfassen und zu entscheiden, ob er für den Nutzer relevant ist. 

6. Berücksichtige die Leserichtung: Der Aufbau des User Interface (UI) in Leserichtung ermöglicht es dem Nutzer, Informationen schnell zu scannen. Ein F- oder Z-Muster kann helfen, Informationen zu gruppieren und die Benutzerführung zu verbessern. 

7. Bleibe konsistent im Design: Die einheitliche Platzierung von Schaltflächen, Suchfeldern und anderen Elementen ist wichtig. Dies erleichtert die Navigation und verbessert die Conversion Rate. 

8. Verwende effektives Fehlermanagement: Gerade bei Formularen und Tools ist ein klares Error-Handling wichtig. Mit Hinweisen zur Fehlerbehebung und alternativen Lösungen beugst du Nutzerfrust und einem möglichen Abbruch der Interaktion vor. 

9. Stelle Benutzerfreundlichkeit sicher: Auch Nutzer ohne umfassende digitale Erfahrung sollten sich auf deiner Website zurechtfinden. Mouseover-Texte, ein leicht auffindbarer FAQ-Bereich und kurze Erklärungen können dabei helfen. 

10. Mache Ziele einfach erreichbar: Achte darauf, dass das Ziel immer erreichbar ist. Wiederkehrende Nutzer benötigen oft keine Basisinformationen und schätzen eine schnelle Navigation ohne Umwege zum Ziel.

Fazit: UX und SEO sind ein starkes Team

User Experience und SEO sind untrennbar miteinander verbunden. Eine exzellente User Experience ist mehr als nur ein ästhetisch ansprechendes Design. Durch eine klare Navigation, hochwertige Inhalte und eine mobile Anpassung wirkt sich eine gelungene User Experience direkt auf das Nutzerverhalten aus und kann das Suchmaschinenranking positiv beeinflussen. Dieser wechselseitige Zusammenhang verdeutlicht: Eine nahtlose User Experience ist nicht nur wichtig für die Zufriedenheit der Besucher, sondern auch von strategischer Bedeutung für deinen SEO-Erfolg. Sie ist ein Schlüsselfaktor, der sowohl die Nutzerbindung als auch die Sichtbarkeit in Suchmaschinen maßgeblich beeinflusst.

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Benjamin Mau

Während meines Communications Studiums in den USA (Iowa, Waldorf University) in Graphic Design, habe ich auch meine Leidenschaft für SEO entdeckt und schnell den Schwerpunkt auf OnPage-Optimierung, Detailoptimierungen und Website Design gesetzt. Ich freue mich, dieses Wissen mit Euch zu teilen.